Responsive image

on air: 

Natascha Wittmaack
---
---
Nachrichten aus Herford und Umgebung

Dubai | Nach Regen in Dubai irreführender Fokus auf Wolkenimpfung

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den heftigsten Regen seit Jahrzehnten erlebt. Gemutmaßt wird, das könnte die Folge von Cloud Seeding - künstlichem Regen - sein.

Hochwasser in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten kam es nach schweren Regenfällen zu Überschwemmumngen.

Hochwasser in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten kam es nach schweren Regenfällen zu Überschwemmumngen.

Unwetter

Dubai (dpa) - Die Bilder erregten auf der ganzen Welt Aufsehen: Wüstenstaaten wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman stehen unter Wasser. Normalerweise sind diese Länder für ihre Hitze, Trockenheit und Temperaturen über 50 Grad bekannt. Schnell wurde daher spekuliert, ob es sich bei dem heftigen Regen um eine Folge von künstlichem Regen handeln könnte.

Wolken bestehen aus winzigen Wassertröpfchen oder Eiskristallen. Beim sogenannten Cloud Seeding (Wolkenimpfen) werden dort Chemikalien wie Silberjodid verteilt. Die Partikel beschleunigen das Kondensieren des Wasserdampfs, der dann als Niederschlag zu Boden fällt. 

Ob diese Methode überhaupt effektiv das Wetter beeinflussen kann, ist umstritten. Eine israelische Studie bescheinigte der Methode eine geringe Wirksamkeit. Andere Studien lieferten ähnliche Ergebnisse.

Folge des Klimawandels

Experten schließen einen merklichen Einfluss von möglichem Cloud Seeding im Fall der Regenfälle auf der arabischen Halbinsel aus. «Die Intensität des Regens war rekordverdächtig, aber das steht im Einklang mit einem sich erwärmenden Klima», sagte Richard Allan, Professor für Klimawissenschaften an der Universität in Reading, der britischen Rundfunkanstalt BBC. Es entstehe zwangsläufig mehr Feuchtigkeit, wodurch Überschwemmungen und Starkregenereignisse immer heftiger würden. 

Das Nationale Zentrum für Meteorologie der Vereinigten Arabischen Emiraten (NCM) wies Spekulationen zu einem möglichen Einsatz von Künstlichem Regen vor und während der heftigen Regenfälle in einem Medienbericht zurück. Die emiratische Zeitung «The National» zitierte die Erklärung eines Sprechers des Zentrums: «Das NCM hat während dieses Ereignisses keine Operationen zum Wolkenimpfen durchgeführt.» 

Emiraten weisen Vorwurf des Wolkenimpfen zurück

Eines der Grundprinzipien des Cloud Seedings bestehe darin, dass Wolken in einem frühen Stadium anvisiert werden müssten. Bei starkem Gewitter sei es für die Aussaat zu spät. Dem Sprecher zufolge hätten Flugzeuge zwar in den Tagen zuvor «Proben genommen». Es seien aber keine Wolken geimpft worden.

Auch andere Klimaexperten sehen in dem Wettereignis eher eine Folge des Klimawandels. «Wenn Menschen weiterhin Öl, Gas und Kohle verbrennen, wird sich das Klima weiter erwärmen, die Niederschläge werden weiterhin stärker und Menschen werden weiterhin durch Überschwemmungen ihr Leben verlieren», betonte Friederike Otto, Dozentin für Klimawissenschaften am Imperial College in London im BBC-Bericht. Ihrer Meinung nach sei es «irreführend» sich in diesem Fall auf Wolkenimpfung zu fokussieren. Aufgrund des Klimawandels habe die Atmosphäre ohnehin mehr Wasser enthalten.

Schwerste Niederschläge seit Jahrzehnten

Laut NCM waren es die schwersten Niederschläge in den Vereinigten Arabischen Emiraten seit 75 Jahren. Auch der Flughafen in Dubai - einer der größten der Welt - war von den Wassermassen überfordert. Die Betreiber sprachen von einer «erheblichen Störung» und einer «sehr herausfordernden Situation». Nachdem einige Flüge umgeleitet und verschoben worden waren, teilte der Airport am Donnerstag mit, dass die Flüge teilweise wieder aufgenommen werden konnten. Es komme aber weiterhin zu Verspätungen.

Im benachbarten Oman starben infolge der Regenfälle mindestens 20 Menschen. In den Emiraten gab es Berichten zufolge einen Toten - ein älterer Mann starb, als sein Fahrzeug vom Wasser weggeschwemmt wurde. Die Emirate waren 2023 in Dubai Gastgeber der Weltklimakonferenz COP28.

© dpa-infocom, dpa:240418-99-723454/2

Kreis Herford: Arbeitslosenzahl weiter gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Herford ist im April noch mal gestiegen. Das sei für diese Jahreszeit eine eher untypische Entwicklung, sagt die Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, Frauke...
Feuerwehrmann mit Atemschutz
Feuerwehr verhindert Ausbreitung von Kellerbrand in Bünde
In Bünde hat ein Keller gebrannt. Die Bewohnerin einer Doppelhaushälfte an der Wolfgang-Borchert-Straße hatte die Feuerwehr am Dienstagvormittag alarmiert. Als die knapp 30 Einsatzkräfte kamen,...
Nächster Berufsinfotag in Vlotho
Vlotho macht bald wieder ein Angebot an junge Leute, die eine Ausbildungsstelle suchen. Kommende Woche Dienstag findet auf dem Schulhof der Weser-Sekundarschule wieder ein Berufsinfotag statt. Er ist...
Szene Einbruch
Unbekannte brechen in Firmen in Enger und Spenge ein
Zwei Firmeneinbrüche in Enger und Spenge beschäftigen gerade die Polizei. Aus einem Unternehmen an der Werkstraße in Spenge haben Unbekannte  teures Werkzeug gestohlen. Der Inhaber entdeckte...
Kundgebung
Kreis Herford: Maikundgebungen in Bünde, Löhne und Herford
„Mehr Lohn, mehr Freiheit, mehr Sicherheit“ – das ist das Motto der Maikundgebungen, die Mittwoch im gesamten Kreis Herford stattfinden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Ostwestfalen-Lippe organisiert...
Motorrad
Biker eröffnen Saison mit Gottesdienst in Löhne
Auf dem Ex-Landesgartenschaugelände in Löhne und Bad Oeynhausen treffen sich am Mittwoch hunderte Biker zum Auftakt der Motorradsaison. Los geht es um 14 Uhr. Zwei Stunden später, um 14 Uhr, startet...