Heute startet vor dem Amtsgericht der Prozess gegen den ehemaligen Herforder Ratspolitiker Daniel B. Dem 45-Jährigen wird sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Er war knapp zehn Monate lang mit seinem minderjährigen Neffen verschwunden. Nach Beiden war europaweit gefahndet worden. Im April stellten sich Onkel und Neffe dann freiwillig der Polizei. Alles soll einvernehmlich gewesen sein, die Staatsanwaltschaft geht von einer Liebesbeziehung aus. Sollte das Gericht das anders sehen, drohen dem Angeklagten bis zu vier Jahre Gefängnis.
Update (14.12., 16 Uhr): Der Herforder Ratspolitiker, der heute wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt war, ist mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Das Amtsgericht hielt dem 45-Jährigen zugute, dass er voll geständig war und keine Vorstrafen hat. Der Mann war mit seinem Neffen durchgebrannt und erst nach zehn Monaten wieder aufgetaucht. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat der mittlerweile 17-Jährige Neffe heute noch mal das Verhältnis zu seinem Onkel geschildert. Es habe sich über Jahre zu einer Liebesbeziehung entwickelt. Das Gericht sah ihn sogar als treibende Kraft an, was den Herforder Angeklagten deutlich entlastete. Wo die Beiden die zehn Monate lang untergetaucht waren, kam bei der Verhandlung heute nicht heraus – zumindest nicht öffentlich. Konkret wurde der Herforder zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe und 100 Arbeitsstunden verurteilt. Außerdem darf er keinen Kontakt zu seinem Neffen haben, bis dieser volljährig ist.