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Künstliche Intelligenz für jedermann - der Chatbot ChatGPT

Finger tippen "Hallo" auf Handydisplay

2. Januar 2023

  • Der Chatbot ChatGPT kann Fragen beantworten und Texte zu Wunschthemen schreiben, die „erstaunlich menschlich klingen“. 
  • ChatGPT ist ein Projekt der Stiftung OpenAI, das u.a von Microsoft und Elon Musk finanziert wird. Allerdings ist Elon Musk 2018 wegen Interessenkonflikten – Tesla forscht auch im Bereich KI – ausgestiegen.
  • Der Chatbot kann kostenlos genutzt werden und begeisterte im Dezember u.a. wegen der schlauen Dialoge, die Nutzer mit ihm geführt haben.

„Ich bin ein Chatbot und bin für die Konversation mit Menschen programmiert. Ich verstehe natürliche Sprache und kann auf einfache Fragen antworten. Ich kann auch komplexere Befehle wie „Wie lautet die Adresse des Restaurants?“ oder „Gib mir ein Rezept für einen Kuchen“ ausführen.“ (Chat GPT gegenüber Basic Thinking )

Was ist ein Chatbot?

Das Wort Chatbot setzt sich aus zwei Begriffen zusammen – to chat für sich unterhalten und bot für Roboter. Ein Chatbot ist also – flapsig formuliert – ein Roboter, der ein Gespräch zwischen einem Menschen und einem technischen System ermöglicht. Das Gespräch kann dabei in gesprochener Sprache oder schriftlich erfolgen. Damit es möglichst verständlich ist, bedient sich der Chatbot einer künstlichen Intelligenz. Vielfach kennen wir Chatbots schon aus Kunden-Hotlines, in denen wir automatisch per Chatbot durch unterschiedliche Dialoge geführt werden.

Was macht den ChatGPT so besonders?

Der ChatGPT begeisterte die ersten Nutzer in den letzten Wochen 2022 durch seine Komplexität und Vielseitigkeit. Er konnte nicht nur einfache Dialoge mit Ja und Nein führen, sondern logische aufeinander aufbauende Antworten geben und so zusammenhängende Dialoge über mehrere Fragen und Antworten hinweg führen. Dabei gestand er auch mal eigene Fehler ein oder wies unangemessene Aufforderungen zurück. Das Online-Magazin BASIC thinking hat beispielswiese ein Interview mit ChatGPT geführt. Die Antwort auf die Aufforderung, ChatGPT solle einen Fehler machen, lautete lapidar: „Es tut mir leid, aber ich bin ein Produkt der künstlichen Intelligenz und kann keine Fehler machen.“ Und die Bitte um ein Gedicht ergab als erste Strophe von vier:

„ Ich bin der Wind, der durch die Bäume weht
  Ich trage den Duft der Blumen davon
  Ich bringe die Wolken am Himmel entlang
  Ich komme und gehe, ohne jemals zu fragen.“

Michael Moorstedt kommentiert in der Süddeutschen Zeitung: „Geradezu möglichkeitstrunken sind die ersten Benutzer. Sie lassen die KI ganze Theaterszenen schreiben, inklusive der Regieanweisungen oder Songtexte im Stil der Beatles.“

Warum kann ChatGPT diese Fragen beantworten?

Der Chatbot wurde über Jahre trainiert. Große Mengen an Textdaten wurden dafür zur Verfügung gestellt. Zusätzlich setzen die Macher des Chatbots auf die Technik des „Reinforcement Learnings“. Das ist eine spezielle Lernmethode, um auch Robotern mit speziellen Belohnungsmodellen autonomes Lernen und Antworten zu ermöglichen. Dabei bewertet der Mensch die Antworten des Roboters und die Folgen sind ähnlich wie beim menschlichen Lernen: „Für schlechte Ausgaben wird die KI bestraft, für gute belohnt.“

Kann jedermann ChatGP ausprobieren?

Ja - die Fähigkeiten von ChatGPT kann jeder von uns selber testen. Einfach auf der offiziellen Seite des Bots anmelden und durchklicken. Die Macher von Open AI – ein amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Erforschung künstlicher Intelligenz befasst – wünschen sich ausdrücklich viele freiwillige Tester und schreiben im eigenen Blog - „Wir freuen uns, ChatGPT vorzustellen, um das Feedback der Benutzer zu erhalten und mehr über seine Stärken und Schwächen zu erfahren. Während der Forschungsvorschau ist die Nutzung von ChatGPT kostenlos.“ Allerdings ist die Seite in den letzten Tagen und Wochen auch häufig überlastet durch die Vielzahl von Fragen und Tests. Und beim Test ist teils auch Geduld gefordert, die Antwort von ChatGPT kann manchmal mehrere Sekunden brauchen.

Gibt es Kritik an ChatGPT?

Sie ist aktuell noch sehr verhalten, formuliert aber punktuell die Gefahren des Chatbots. So beschreibt die Nachrichten-Website heise.de eines der größten Probleme: „ChatGPT erfindet Fakten, stellt sie aber plausibel dar. Als Antwort auf eine Anfrage hat es etwa eine Studie samt Ergebnis erfunden, die es nicht gibt. Aber die Studie war so gut in den Text eingebunden, dass man sie für wahr halten könnte.“ Ein gefährliches Paradoxon in einer Zeit, in der viele Menschen alles im Internet glauben, schreibt die Süddeutsche Zeitung, denn „man kann nicht erkennen, ob die KI richtigliegt, wenn man die Antwort auf die gestellte Frage nicht bereits kennt.“ Die deutsche Ausgabe der US-Nachrichtenseite Business Insider fordert deswegen die Politik, denn “ es muss ein rechtlicher Rahmen etabliert werden, in dem solche Programme betrieben werden.“


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