Nach zahlreichen Gegnern melden sich nun auch Befürworter der geplanten ICE-Neubautrasse durch unsere Region zu Wort. Der Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Minden-Lübbecke / Herford, begrüßt die Planung in Varianten und lobt die frühe Bürgerbeteiligung.
VCD setzt auf Kombination von Ausbau und Neubau zwischen Bielefeld und Hannover
Aus Sicht des VCD unterstützt eine Kombination von Ausbau und wenig Neubau von Schienenwegen bestmöglich das Ziel der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die klimafreundliche Schiene. "Wir finden es sehr wichtig, bei Neu- und Ausbau der Schiene möglichst eng an bestehender Verkehrsinfrastruktur zu bleiben und auch Bestandsstrecken in das Konzept Deutschlandtakt soweit als möglich mit einzubeziehen“, sagt VCD-Vorstandsmitglied Lennart Lüders.
Gleichzeitig hebt Lüders die Vorteile des Deutschlandtaktes hervor: Dieser verspreche schnellere Verbindungen und bessere Anschlüsse für den Fern-, Nah- und Güterverkehr auf der Schiene. Ziel ist, die gesamte Reisezeit durch kürzere Wartezeiten an dem Umsteigebahnhöfen zu minimieren.
Minden und Bad Oeynhausen sollen IC-Haltepunkte bleiben
Der VCD fordert aber auch, dass der Fahrplan in Zukunft weiterhin Minden und Bad Oeynhausen als stündlichen IC-Fernverkehrssystemhalt in die Verkehrsverbindung Köln – Berlin bzw. Amsterdam – Berlin einbindet. Ergänzend müssten beide Städte umsteigefrei per Regionalexpress mit den Regionen Rhein-Ruhr und Hannover verbunden bleiben.
Vor knapp zwei Wochen hatte das Bundesverkehrsministerium die Deutsche Bahn mit der Planung einer neuen ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover beauftragt. Fünf mögliche Streckenvarianten werden im Planungsauftrag vorgegeben, die ab Januar im Rahmen eines Bürgerdialogs besprochen werden sollen. Der seit Jahren von vielen Politikern, Bürgermeistern und Bürgerinitiativen geforderte Ausbau der bestehenden Bahnstrecke findet im Planungsauftrag keine Erwähnung.